Wer an die Emilia Romagna denkt, dem tauchen unweigerlich dicht belegte, mit bunten Sonnenschirmen übersäte Adriastrände vor dem inneren Auge auf. Eine nicht falsche, wenn auch sehr einseitige Schlussfolgerung, denn diese Region sollte nicht unterschätzt werden, indem man sie auf nur Sonne, Strand und Meer reduziert. Das Hinterland verzaubert seine Besucher mit traumhaften Landschaften und malerischen, kulturbeladenen Städten. Leider kommt auch die Hauptstadt der Emilia Romagna, die rote Stadt Bologna, auf der Touristenlandkarte meist etwas schlechter weg. Zu Unrecht, denn diese alte Universitätsstadt hat so viel mehr zu bieten als nur ihre weltberühmte Bolognese Sauce.
Die roten Fassaden und Dächer der prächtigen Paläste und Häuser in der Innenstadt geben Bologna ihren Beinamen “Die Rote”. In der Tat schaffen sie ein besonderes Ambiente, wenn man entlang wunderschöner Arkadengänge durch die Straßen schlendert. Die Seele der Stadt ist jung, dank der renommierten Universität, die Studenten aus dem In- und Ausland anlockt. Bologna strahlt eine moderne und kulturelle Lebendigkeit aus, die ihresgleichen sucht.
Am 28. Mai 2016 fand hier in einer fantastischen Location der Workshop 100 ITALIAN CITIES statt. In historischen Palazzo Isolani im Herzen der Altstadt trafen sich 90 Reiseveranstalter aus 40 Ländern zu einem B2B Workshop. Jolanda und Anne konnten bei dieser Gelegenheit viele interessante, internationale Kontakte knüpfen. Nach einer Art 5-stündigen Speed Dating Marathon war eine Auszeit an der hübschen Piazza Santo Stefano unumgänglich.
Jolanda schlüpfte dann kurzzeitig in ihre Rolle als Reiseleiterin und führte Anne in eines der eindruckvollsten Gebäude Bolognas, dem Palazzo dell’Archiginnasio. Einst Sitz der Universität, beherbergt er heute die Stadtbibliothek Archiginnasio. Besonders beeindruckend sind die gewaltigen Wappenfresken mit 6000 Wappen der Studenten und Inschriften zu Ehren der Professoren entlang der Gewölbegänge sowie der in Holz ausgekleidete Anatomiesaal in Form eines Amphitheaters. Während der anatomischen Vorlesungen konnten die Studierenden hier die Sezierungen, die ein Fleischer unter Anweisung des Professors auf dem sich in der Mitte befindlichen Marmortisches vornahm, beobachten. Bemerkenswert ist außerdem das Fenster oberhalb der Zuschauerbänke gegenüber der Professorenkanzel, von dem ein Kirchenvertreter die Konformität des Geschehens aus religiöser Sicht überwachte.
Der Tag war somit nicht nur ein professioneller Erfolg, sondern auch sehr informativ…
Unser Fazit: Bologna ist immer einen Besuch wert!